Samsung Galaxy Buds 3 Pro im Test: Anders! Aber auch besser? (2024)

In-Ear-Kopfhörer von Samsung sind enorm beliebt, die Galaxy Buds sind in vielen Ohren im Alltag zu finden. Mit den Samsung Galaxy Buds 3 Pro steht nun der Nachfolger der sehr guten

in den Startlöchern, der die

von COMPUTER BILD anführt. Doch Samsung setzt auf ein neues Design und künstliche Intelligenz (KI). Ob die Rechnung für die gut 250 Euro teuren Kopfhörer aufgeht, verrät der Test.

Weniger Samsung, mehr Apple

Die Galaxy Buds setzten bis auf wenige Ausnahmen immer auf einen rundlichen Korpus, der über Gummi-Aufsätze im Ohr gehalten wird. Bei den Buds 3 Pro orientiert sich der Hersteller allerdings mehr in Richtung

, denn auch hier führen nun kleine Stangen in Richtung Ohrläppchen. Diese Stängel sind nicht wie bei der Konkurrenz rund, sondern laufen spitz zusammen. Am äußeren Ende befindet sich ein schwarzer Strich, in dem sich eine dünne Lichtleiste verbirgt. Diese leuchtet etwa bei erfolgreicher Kopplung, wenn man die In-Ears an- und ausschaltet oder die Buds via App sucht.

Trotz des neuen Designs hat sich am hohen Tragekomfort wenig geändert. Die Galaxy Buds 3 Pro liegen gut im Ohr, die Gummi-Aufsätze, von denen Samsung nur drei Größen beilegt (S, M und L), sorgen für sicheren Halt. Außerdem sind die In-Ears ideal für Sport. Hier hilft zusätzlich die Schutzklasse IP57, denn dadurch sind die Kopfhörer staubabweisend und wasserdicht bis zu 1 Meter Tiefe für bis zu 30 Minuten. Schweiß oder Regen machen der Technik also nichts aus.

Steuerung mit Kniff

Die neue und dreieckige Stange beherbergt allerdings nicht nur Licht für Feedback, sondern auch die Steuerung. An beiden In-Ears befindet sich auf der nach hinten gerichteten Seite jeweils eine unsichtbare Taste. Bei einem Drücker startet oder stoppt die Wiedergabe, bei mehrfacher Eingabe springt man zwischen Titeln. Wer lange auf die Fläche drückt, schaltet durch die Geräuschunterdrückung. Feedback über Eingaben gibt es über ein kurzes Klick-Geräusch. Nett: Über die gleiche Fläche lässt sich sogar die Lautstärke einstellen, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen. Dafür reicht schon ein Wischer nach oben oder unten, um den Geräuschpegel zu erhöhen oder zu reduzieren.

Aktive Geräuschunterdrückung

Die Geräuschunterdrückung ist in mehreren Stufen einstellbar. Bei aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise-Cancelling, ANC) wird Lärm in der Umgebung herausgefiltert. Dabei erfassen die Buds mit ihren eingebauten Mikrofonen Geräusche im Umfeld und produzieren dazu gegenläufige Schallwellen. Die löschen durch Überlagerung den Lärm aus und sorgen für eine angenehme Stille. Diese Intensität lässt sich über einen Schieberegler in der App anpassen. Allerdings: So zuverlässig wie bei den Galaxy Buds 2 Pro wird Lärm nicht eliminiert. Vor allem hohe Frequenzen sind weiterhin gut hörbar.

Noch einfacher hatte es der Lärm bei der adaptiven Geräuschunterdrückung. Dabei richtet sich die Intensität automatisch an den Krach in der Umgebung, laut Samsung übernimmt diese Rolle eine künstliche Intelligenz. Im Test klappte das nur mit Einschränkungen, für angenehme Ruhe reichte es nie. Wer sein Umfeld hören möchte, schaltet dafür eher in den Transparenzmodus. Hier werden Umgebungsgeräusche gezielt zum Ohr durchgelassen, eine erhöhte Aufmerksamkeit ist allerdings auch bei den anderen Geräuschunterdrückungs-Modi möglich. Über den "automatischen Wechsel zu Umgebungsgeräuschen" wird dann bei Bedarf beispielsweise bei Dialogen oder Sirenen von Einsatzfahrzeugen die Lärmbremse zurückgefahren. Das soll unter anderem für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen.

Mit KI und App

Generell spielt das Thema KI in Form von Samsungs

eine große Rolle. So wird der Dolmetscher für die nahezu simultane Übersetzung bei den Galaxy Buds eingebunden. Dafür braucht es nicht einmal ein aktuelles

, der Übersetzer lässt sich sogar direkt am Kopfhörer starten. Im Test klappte das meist zuverlässig, der direkte Start über die Buds 3 Pro ganz ohne Smartphone funktionierte jedoch nicht.

Für weitere Einstellungen an persönliche Vorlieben setzt Samsung außerdem auf die Wear-App, die für

verfügbar ist. Hier stehen Equalizer für Klanganpassungen, Akkustände, eine Stöpsel-Suche oder ein Passform-Check bereit. Außerdem gibt es einen Konversationsmodus für Gespräche sowie Änderungen bei der Steuerung. Mit dabei sind obendrein spannende Ideen wie eine regelmäßige Erinnerung an Nackendehnübungen, um die Muskulatur zu entspannen und Kopfschmerzen vorzubeugen. Für Menschen mit Hörschädigungen sind Anpassungen bei der Ton-Balance möglich. Samsung bietet über hauseigene Smartphones zudem die Option auf einen Hörtest und 3D-Klang. Zwischen den Zeilen liest man aber schon: Apple-Anhänger schauen in die Röhre. Zwar lassen sich alle Anpassungen auch einmal an einem Android-Smartphone oder -Tablet durchführen, dauerhafte Änderungen – etwa bei der Intensität der Geräuschunterdrückung oder der Steuerung – sind aber nicht möglich. Als iOS-Nutzer muss man das im Hinterkopf behalten.

Akkulaufzeit im Rahmen

Bei der Akkulaufzeit schlagen sich die Galaxy Buds 3 Pro ordentlich. Mit einer vollen Ladung und aktiver Geräuschunterdrückung auf höchster Stufe schafften die In-Ears im Test fast sechseinhalb Stunden am Stück. Noch besser ist die Schnellladung: Nach einem Boxenstopp von gerade einmal zehn Minuten im guten Transport- und Ladecase reichte es für noch einmal zweieinhalb Stunden.

Die etwas große Transportbox lässt sich über USB-C sowie über Qi-Platte laden. Der Deckel ist im Gegensatz zum restlichen Case durchsichtig und gibt Blick auf die In-Ears. Unter der Abdeckung verstecken sich zudem zwei farbige Striche, die sich auch an den Kopfhörern wiederfinden. Darüber lassen sich die Buds 3 Pro schnell dem richtigen Platz zuordnen. Die Kopplung über Bluetooth lässt sich bequem über einen kleinen Knopf an der Unterseite starten, dank des Bluetooth-Standards Auracast lassen sich die Kopfhörer mit weiteren Zuspielern Abseits des eigenen Handys verbinden. So hört man etwa über den eigenen Kopfhörern bei Vorträgen zu oder erlebt eine ganz eigene Führung im Museum. Zugriff auf diese Broadcast-Funktion gibt es über die Einstellungen der In-Ears.

Beim Klang überzeugend

Das Beste kommt zum Schluss: der Klang. Hier lässt Samsung – wie schon beim Vorgänger – die Muskeln spielen. Die Wiedergabe ist angenehm und frisch, Details und einzelne Instrumente sind sehr gut hörbar. Mitten klingen sauber, Stimmen klar verständlich und unverfälscht. Minimale Abzüge gibt es bei den brillanten Höhen, die gerade noch die Kurve bekommen, bevor sie zu scharf werden. Außerdem muss man Bass mögen, denn dieser ist nicht nur schön tief, sondern teilweise etwas zu aufdringlich.

Samsung Galaxy Buds 3 Pro Test: Fazit

Die Samsung Galaxy Buds 3 Pro sind sehr gute In-Ear-Kopfhörer, die an die grandiosen Vorgänger aber nicht ganz anknüpfen können. Das neue Design muss man mögen, die aktive Geräuschunterdrückung ist etwas schwächer als die des Vorgängers. Samsung setzt bei den Buds 3 Pro auf künstliche Intelligenz, die Bedienung ist allerdings noch fummelig und teils auf Android und Samsung beschränkt - gleiches gilt für Funktionen in der App. Unabhängig davon ist der Klang wieder einmal hervorragend. Testnote: 1,4.